1983 – 1989

Stell dir vor, du machst Jugend- und Familienarbeit, willst dich mit Freunden treffen. Dafür suchst du einen Ort, an dem das möglich ist. Vor das Problem haben sich 1975/1976 mehrere engagierte Mitarbeiter:innen der evangelischen Jugendarbeit gestellt gesehen. Bereits damals waren Jugendfreizeithäuser in der Region knapp.

Aus diesem Grund schließt sich diese Gruppe junger Menschen, Schüler:innen, Studierenden und Lehrer:innen zu einer Interessensgemeinschaft zusammen und fängt an Geld für einen solchen Ort zu sparen. Bis 1982 sind schon rund 8.500 Euro auf der hohen Kante, Zeit 1983 einen Verein zu gründen:

Fundament-Förderverein für kirchliche Basisarbeit e.V.

Der Verein unter seinem Vorsitzenden und Architekten Reinhold Ebler geht auf die Suche nach einem Haus, das sich als Freizeithaus und Begegnungsort eignet. Der stillgelegte Bahnhof in Hasel bietet sich an – die Bundesbahn hatte das Objekt zur Versteigerung ausgeschrieben. In der zweiten Versteigerungsrunde kann der Verein das Objekt im August 1985 für rund 87.000 Euro erwerben und die Arbeiten können losgehen.

Natürlich gilt: Ohne Moos nix los! Der Verein braucht ein Bankdarlehen (ca. 51.000 Euro) und die Mitglieder engagieren sich mit Mitgliederdarlehen (ca. 36.000 Euro). Nach anfänglicher Euphorie zeigt sich schnell woran es fehlt: tatkräftige Unterstützer:innen und Geld.

1986/87 gerät der Verein in eine Krise:

  • keine Toilette
  • keine Küche
  • keine Heizung
  • ein undichtes Dach
  • kaputte Fenster
  • kein neues, nötiges Geld.

Mitglieder und neuer Vorstand beschließen, mit einem weiteren Bankkredit volles Risiko einzugehen. Gleichzeitig sucht und findet der Verein neue Mitglieder, die sich mit viel Zeit und auch Geld engagieren. Alle wissen, gewagte Projekt sind nur gemeinsam mit sehr viel Einsatz und Eigenleistung zu stemmen. Die Wurzeln in der evangelischen Jugendarbeit und die Zusammenarbeit mit dem Internationalen Bauorden (IBO) helfen und geben dem Bahnhofsprojekt auch eine internationale Dimension.

Arbeitseinsätze der Mitglieder an Wochenenden bringen das Projekt vorwärts. Ein großer Schritt nach vorne ist das 1. Internationale Baucamp: einige Vereinsmitglieder nehmen Urlaub, 35 Teilnehmer:innen aus 5 Nationen arbeiten und schlafen für drei Wochen in Zelten am Bahnhof. Das Ergebnis motiviert: „Der Weg ist das Ziel“.

Die Arbeit des Vereins wird von den Dorfbewohnern tatkräftig unterstützt. Das Bahnhofsprojekt wird sukzessive ein wichtiger Baustein der Dorfkultur. Örtliche Handwerker unterstützen ebenso wie die politische Gemeinde durch den ehemaligen Bürgermeister Klaus Haas und die Kirchengemeinde durch Pfarrerin Inge Nestle. Der Verein beginnt in dieser Zeit mit einem jährlich Event: dem Tag der offenen Tür.

Später kommt der Dorfabend – das „Z’Licht go“ – hinzu.

1989 findet das erste Kinderzeltlager statt. Es ist der Beginn einer bis heute bestehenden Kinderlagerarbeit. Im Sommer führen verschiedene Gruppen mit bis zu 60 Teilnehmer:innen und 20 Mitarbeiter:innen Kinderzeltlager am Bahnhof durch

Baulich kommt 1988/1989 eine Heizung hinzu, 1989 findet das zweite Baucamp in Kooperation mit dem Internationalen Bauorden statt.

Es ziehen neue Probleme auf: Der hinter dem Bahnhof gelegene Tunnel zwischen Schopfheim und Wehr soll für Brandversuche genutzt werden. Der Verein klagt gegen diese Maßnahme.